typst/schule/bio/bio_2025-01-26.typ

109 lines
5.5 KiB
Typst

#import "@preview/grape-suite:1.0.0": exercise
#import exercise: project
#set text(lang: "de")
#show: project.with(
title: [Evolution: Artbegriff und Artenbildung],
seminar: [Biologie Q2],
show-outline: true,
author: "Erik Grobecker",
date: datetime(day: 26, month: 1, year: 2025),
)
#show "->": sym.arrow
#show "=>": sym.arrow.double
In diesem Dokument arbeite ich alles auf was ich den letzten *7 Schultagen* in Biologie verpasst habe.
Damit eine neue Art entstehen kann, muss es vorerst zur einer Mutation führen,
welche durch eine Notwendigkeit (hohe Konkurrenz) ausgenutzt werden muss.
Bei der Suche nach einer Begründung für eine Mutation und Populationsbildung,
sollte man sich an den Selektionsformen orientieren.
= Artbegriff und Artenbildung
== Artbegriff
- Unterscheidung der Art nach _äußerlichen Merkmalen_ -> *morphologischer Artbegriff*
- Kontra: oft nicht eindeutig
- viele Individuen gehören einer Art an wenn sich wesentliche Körpermerkmale geteilt werden
- Fortpflanzungsfähigkeit als Kriterium -> *biologischer Artbegriff*
- Individuen gehören zur selben Art, wenn sie sich untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen können.
- *reproduktive Isolation*: Genfluss zwischen verschiedenen Arten ist unterbunden (Kinder sind unfruchtbar)
#pagebreak()
== Artenbildung
=== Fortpflanzungsbarrieren
Durch Fortpflanzungsbarrieren führte es zu Bildung neuer Arten durch reproduktive Isolation, bei diesen wird unterschieden zwischen:
- *Präzygotische Barrieren*
- Barrieren die vor der Bildung der Zygoten #footnote[Zelle, welche aus Ei- und Spermienzelle entsteht, siehe #link("https://de.wikipedia.org/wiki/Zygote")[Wikipedia]] <fn-zygote> wirksam sind
- _Habitatisolation_: Mitglieder der selben Art haben sehr verschiedene Habitate -> kommt nicht zum Austausch
- _zeitliche Isolation_: Pflanzenarten blühen zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten -> gegenseitige Bestäubung wird verhindert
- _Verhaltensisolation_: Verschiedenes Verhalten wie anderer Gesang und andere Balzrituale bei Vogelarten führen zur Isolation
- _mechanische Isolation_: Begattungsorgane sind inkompatibel, z.B. bei Spinnen -> Isolation
- _gametische Isolation_: artfremde Spermien reagieren nicht auf Lockstoffe & fehlende Struktur zum eindringen in Eizelle -> Isolation (bei Fischarten welche Laich ins Wasser geben)
- _ökologische Isolation_: Isolationsform basierend auf Konkurrenz und anderen ökologischen Faktoren
- *Postzygotische Barrieren*
- _Hybridsterblichkeit_: Hohe Sterblichkeitsrate bei verschmolzenen Zygoten @fn-zygote -> keine/sehr seltene Fortpflanzung
- _Hybridsterilität_: Nachfahren sind steril (können keine Kinder bekommen) -> keine weitere Fortpflanzung
- _Hybridzusammenbruch_: Vitalitäts-/Fruchtbarkeitsprobleme in späteren Generationen -> keine weitere Fortpflanzung
#pagebreak()
=== Allopatrische Artbildung
// - Aufspaltung einer Population (z.B. durch Landmasse)
// - verschiedene Entwicklung der beiden Parteien durch verschiedene Selektion etc.
// - Unterarten: verschieden entwickelte Arten unter welchen fruchtbare Kreuzungen hervorkommen können
// - Hybridzonen: Zonen in welchen beide Unterarten vorkommen und Hybride bilden
Artbildung ist *allopatrisch*, wenn eine Population durch geographische Faktoren wie eine Landmassen, Berge, etc. aufgespalten wird,
nach dieser *Separation* entwickeln sich die getrennten Teile der Art anders, wodurch andere Arten entstehen.\
Sollten sich diese Arten untereinander kreuzen können, mit fruchtbaren Nachfolgern, handelt es sich um *Unterarten*.\
Zonen in welchen zwei _Unterarten_ sich treffen und *Hybride* zeugen, werden *Hybridzonen* genannt.
=== Sympatrische Artbildung
// - Partner mit ähnlichen äußerlichen Merkmalen werden für Paarung bevorzugt, andere werden ausgeschlossen (nur A mit A und B mit B)
// - Polyploidie: Zahl der Chromosomensätze bei Pflanzen vergrößert sich durch Fehler bei Zellteilung
// - aus einer diploiden Zelle (2n #footnote[$n$ steht für Chromosomensätze]) wird eine tetraploide Zelle (4n)
// - $4n$ kann sich mit $4n$ kreuzen, $2n$ mit $2n$, 4n aber nicht mit $2n$ (da daraus sterile $3n$ entsteht)
// - eine neue Art entsteht (4n)
// - es gibt polyploide Pflanzen (Weizen, Baumwolle, etc.) -> höhere Toleranz zu Umweltfaktoren -> höherer Energiebedarf bei Fortpflanzung
*Sympatrische Artbildung* ist, wenn Partner mit bestimmten äußerlichen Merkmalen anderen vorgezogen werden, welche diese nicht besitzen.
*Polyploidie* ist, wenn sich bei Pflanzen die Anzahl der Chromosomensätze verändert (z.B. von $2n$ zu $4n$ #footnote[$n$ steht für Chromosomensätze]),
bei diesen kann sich die ursprüngliche Art ($2n$) nicht mehr erfolgreich mit der mutierten ($4n$) paaren, da die Kreuzung ($3n$) steril ist.\
Dieser Mutation findet während der _Meiose_ statt.
Ein Beispiel hierzu ist wenn ein _Selektionsdruck_ aufgrund von intraspezifischer _Konkurrenz_ entsteht (z.B. wenig Ressourcen),
weshalb eine Mutation falls vorliegend genutzt wird um diesem Druck auzugleichen.
Siehe @fig-1 für ein Beispiel.
=== Sympatrische & Allopatrische Artbildung im Vergleich
//TODO: HA für Freitag: Tabelle beenden + S. 474 "Hausmaus" anschauen
#table(
columns: 3,
table.header([], [Allopatrische Artbildung], [Sympatrische Artbildung]),
[Definition], [], [],
[wirksame\ Isolationsmechanismen], [], [],
[Ursachen,\ Voraussetzungen], [], [],
[hauptsächlich\ wirksame\ Faktoren], [], [],
)
= Abbildungen
#figure(
image("assets/excalidraw/bio_artbildungsprozeß.excalidraw.png", height: 70%),
caption: [Beispiel zweier sympatrischer Artbildungen],
) <fig-1>